Pressemitteilung vom 01.07.2012
Die Bürgerinitiative übt scharfe Kritik an einer weiteren, groß angelegten PR-Offensive, die Fraport mit Beginn dieser Woche eingeleitet hat.
Auf Plakaten sowie in Presse und Internet werden Bilder und Namen unterschiedlicher Menschen aus dem alltäglichen Leben veröffentlicht, die ein positives Statement zum Flughafenausbau
abgeben.
„Es soll der Eindruck vermittelt werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter Flughafenausbau und Nachtflug steht“ sagt BI-Sprecherin Carola Gottas. „Sieht man jedoch genauer hin, wird
schnell klar, dass hier Menschen zu Wort kommen, die entweder persönlich abhängig von Fraport oder in ihrem Wohnort gar nicht betroffen vom Fluglärm sind.“ Wobei auch nicht ausgeschlossen werden
könne, dass es sich um inszenierte Bilder und von der PR-Agentur erdachte Kommentare handle. Nicht nur die Bürgerinitiative, sondern auch viele Betroffene zweifeln an der Authentizität der
Kommentare und Protagonisten. „Das werden wir überprüfen.“ sagt Gottas. „Viele der unter dem Lärm leidenden Menschen haben den Eindruck, dass sie mit der Unterstützung professioneller PR-Leute
für dumm verkauft werden sollen. Hier wird eine unglaublich teure Kampagne gefahren, während gleichzeitig die Schallschutzanträge der Betroffenen zu Hunderten abgelehnt und viele Menschen, die
durch den Fluglärm massiv beeinträchtigt sind, im Casa-Programm gar nicht erst berücksichtigt werden.“
Von den Gerüchten, die zur Zeit im Internet kursieren und denen zufolge die Kampagne vom Radiosender FFH begleitet und unterstützt werden solle, hält man bei der BI derzeit nicht viel. „Wir gehen
von einer Fehlinformation aus, zumal man beim Sender auf unsere telefonische Nachfrage hin nichts darüber wusste.“ sagt Carola Gottas. „Dass ein Unterhaltungssender, der sich zum Sprachrohr eines
Unternehmens macht und damit die Grenzen zwischen Reportage und Werbung aufweicht, sich den Unmut seiner Hörer zuziehen würde, liegt doch auf der Hand.“