Pressemitteilung vom 30.07.2012

BI Flörsheim-Hochheim prangert PR-Kampagne und Fraport-Spenden als Greenwashing an

Die Bürgerinitiative empfindet die Erklärung der Fraport zum Nachhaltigkeitsprinzip als blanken Hohn. Auf seinen Internetseiten erklärt das Unternehmen, dass es sich vorrangig am sogenannten Nachhaltigkeitsprinzip orientiere, also keinen Raubbau an den Ressourcen nachfolgender Generationen üben werde. „Im Hier und Heute bedeutet das, sich für die Menschen und die Natur aktiv einzusetzen“ so wörtlich.

"Wir werden in unserer Heimat krank gemacht oder andernfalls gezwungen, unsere Familien und Freunde zu verlassen, weil wir es hier nicht mehr aushalten" sagt Sandra Olivari von der BI.

"Fraport vermittelt, es sei besser, krank zu sein, als arbeitslos, wobei selbst die ständigbreitgetretene Argumentation von der Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze bei genauerem Hinsehen äußerst fragwürdig ist". Das wolle man sich nicht länger bieten lassen. Es müsse ein neues  Mobilitätskonzept geschaffen werden, bei dem die nochbestehenden Ressourchen tatsächlich geschützt würden.

"Wie kann ein Unternehmen einen geschützten Bannwald abroden lassen, eine ganze Region mit Lärm, Feinstaub und Kerosin verseuchen und sich dann mit einem Nachhaltigkeitsprinzip schmücken?" fragt Sandra Olivari.

 

Die Bürgerinitiative verfolgt seit langem die „Greenwashing“-Aktionen bei denen, Fraport mit großzügigen Spenden wie z.B. an den Regionalpark Rhein-Main versucht, ein umweltverträgliches Image aufzubauen. Kleinere Spenden an Kindergärten, Angelvereine und Sportvereine würden nicht nur der Imageaufbesserung dienen, sondern auch dazu, den Protest möglichst kleinzuhalten. Das Unternehmen werde durch die Ankäufe vieler Häuser in der Casa-Zone bereits Großgrundbesitzer in Flörsheim. Es könne nicht sein, dass durch breitgefächertes Sponsoring auch noch Abhängigkeiten in Flörsheimer Vereinen und Institutionen geschaffen würden, findet man in der BI. Deswegen sei man sehr enttäuscht vom Flörsheimer Sportverein DJK, welcher einen Bittbrief an die Fraport gerichtet hatte, um eine Spende von 2000 Euro zu ergattern. "Sich für eine solche Spende zu verkaufen und zu verraten ist in unserer so stark von Fluglärm betroffenen Stadt wirklich ein Schlag ins Gesicht für alle Vereinsmitglieder und engagierten Bürger" meint BI-Sprecherin Carola Gottas. Zumal Trainern des Vereins im letzten Jahr noch mitgeteilt worden sein soll, der Verein habe keinerlei Geldsorgen und sei finanziell bestens aufgestellt. So seien einige Trainer auch bereit gewesen auf ihre Trainergelder zu verzichten, was jedoch seitens des Vorstands abgelehnt worden sein soll.

"Uns ist unbegreiflich, warum sich die DJK mit dieser peinlichen Aktion auch noch an die Presse gewandt hat" sagt Gottas. "Wir alle hier wollen mit Respekt behandelt werden und nicht mit Fluglärm überzogen und dann mit Kinkerlitzchen abgespeist werden, während gleichzeitig selbst ein nennenswerter Schallschutz weiterhin auf sich warten lässt und etliche Anträge schwer betroffener Bürger abgelehnt werden." fordert Carola Gottas.

Sich mit Spenden füttern zu lassen, während Geschädigte in Flörsheim, Hochheim, vielen weiteren Gemeinden und besonders auch im Frankfurter Süden nicht einmal bei der Festlegung der Kernzonen berücksichtigt würden und die Verantwortlichen seit Wochen medial eine Aufweichung selbst des Nachtflugverbots fordern würden, sei absolut nicht tragbar.


Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

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