Pressemitteilung vom 05.11.2013

 

Zwei Jahre BI Flörsheim-Hochheim – Ausbaugegner geben nicht auf

 

Jeden Montag um 18 Uhr strömen die Flughafenausbau-Gegner im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens zur Demo gegen den Flughafenausbau und ein Ende des Protest ist nicht in Sicht. Seit zwei Jahren demonstrieren die Menschen, denn sie wollen und können sich nicht mit dem Fluglärm, den Umweltgiften und dem Lobbyismus, der all das erst möglich gemacht hat, abfinden.

Mit dabei sind immer auch Menschen aus Flörsheim und Hochheim, einige davon kommen mit Bussen, welche die BI Flörsheim Hochheim gegen Spenden organisiert.

 

Die Bürgerinitiative, deren Gründung sich am 09. November zum zweiten Mal jährt, wurde 2011 kurz nach Eröffnung der Nordwest-Landebahn gegründet. „Das war ein böses Erwachen für viele, die es lange nicht wahrhaben wollten“ sagt BI-Sprecherin Carola Gottas.

 

Denn der Flughafen, den Betroffene häufig mit einem sich hemmungslos ausbreitenden Krebsgeschwür vergleichen, wächst und wächst. Und dies, obwohl nach dem Bau der Startbahn West seitens der Politik ein weiterer Ausbau des Frankfurter Flughafens vollkommen ausgeschlossen wurde, nachzulesen im Planfeststellungsbeschluss von 1971: “Die Befürchtungen, dass später eine weitere Start- oder Landebahn errichtet werden könnte, entbehren jeder Grundlage. Die Genehmigung einer solchen Maßnahme wird auf keinen Fall erteilt.”

 

Diese Genehmigung wurde erteilt, die Landebahn ist in Betrieb und Terminal 3 steht kurz vor dem Bau. Aus der Sicht der betroffenen Bürger wird sich die Situation in weiten Teilen der gesamten Region enorm verschlimmern, obwohl sie schon jetzt für Tausende von Menschen nahezu unerträglich sei.

 

Die Bürgerinitiative Flörsheim-Hochheim -unmittelbar nach Eröffnung der Landebahn Nordwest gegründet- engagiert sich nun seit 2 Jahren mit vielfältigen Aktionen gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens.

 

Dieses Engagement beinhaltet die Organisation von Demonstrationen, eine rege Pressearbeit, das Entwerfen und Drucken von Plakaten, Flyern, Aufklebern und T-Shirts, Info- und Bewirtungsstände auf Märkten und bei Veranstaltungen. „Wir haben auch schon Workshops für zivilen Ungehorsam organisiert“ sagt BI-Sprecherin Carola Gottas.

Auch der Spaß kommt in der Bürgerinitiative nicht zu kurz, die jeweils ein Team beim Hochheimer 24-Stunden-Lauf und beim Flörsheimer Drachenboot Rennen stellte.

Die BI ist Mitglied im Bündnis der Bürgerinitiativen und eng vernetzt mit anderen Initiativen und Vereinen wie z.B. dem Verein für Flörsheim und Gegenwind.

Gespannt ist man auch auf das neue Stück des Mainzer Staatstheaters zum Thema Fluglärm, bei dessen Premiere die BI mit einem Infotisch vertreten sein wird.

 

„Wir wissen, dass unser Kampf noch lange nicht vorbei ist und für viele war der Ausgang der Landtagswahl schwer zu verstehen“ sagt Carola Gottas, „Aber man darf nicht verkennen, was wir schon erreicht haben. Lärm wird durch unseren Protest nun deutschlandweit als Problem und Thema erkannt. Immer mehr Menschen wachen auf und wollen die Verlärmung und Verschmutzung ihres Lebensraums nicht mehr hinnehmen.“

Bei der BI setzt man weiterhin auf Bürgerproteste. Aber Hoffungen haben die Betroffenen auch wegen der noch anhängigen Gerichtsverfahren, deren Ausgang derzeit vollkommen offen ist.

„Die Geschichte des Flughafenausbaus ist eng mit einer unglaublichen Reihe von Fehlern und Täuschungen verknüpft, besonders beim Planfeststellungsbeschluss. Irgendwann wird sich die Rechtssprechung diesen Fakten stellen müssen" sagt Carola Gottas.

 

 

 

Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

https://www.greenpeace-magazin.de/von-lufthansa-0