Pressemitteilung vom 14.08.2012

 

Privatspende geht an die BI Flörsheim-Hochheim

 

Das Angebot des Flörsheimer Autors Peter Becker, eine Spende von 2000 Euro zu ersetzen, die der örtliche Sportverein DJK bei Fraport angefragt hatte, wurde vom Vereinsvorstand abgelehnt. Becker hat den Betrag nun der BI Flörsheim-Hochheim für ihr Engagement gegen den Fluglärm gespendet.

Die Spende soll unter anderem dazu dienen, weiterhin Busse zu stellen, die auch älteren Mitbürgern und Familien mit kleinen Kindern ermöglichen sollen, an den Demonstrationen im Flughafen-Terminal teilzunehmen und stößt bei der BI auf gemischte Gefühle.

„Wir sind natürlich sehr dankbar für diese Spende, haben aber andererseits darauf gehofft, dass der Vereinsvorstand das Geld lieber von Peter Becker annimmt als von der Fraport“, sagt BI-Sprecherin Carola Gottas.

Auch bei der Bürgerinitiative ist man sich darüber im Klaren, dass es die Sportvereine generell immer schwerer haben. „Offenbar sind in den letzten Jahren immer mehr große Sponsoren abgesprungen und die Stadt hat aus Spargründen Fördergelder gestrichen, während gleichzeitig neue Kosten, beispielsweise für die Hallenbelegung entstanden sind“, sagt sie und führt aus: „Es kann nicht sein, dass Kommunen und Land, sich hier nicht mehr zuständig fühlen und die Förderung von Vereinen und Institutionen, die besonders wichtig für unsere Kinder und Jugendlichen sind, der Fraport überlassen. Hier entstehen über Jahre Abhängigkeiten an ein Großunternehmen, die nicht mehr einzuschätzen und wesentlich schlimmer sind als ein Trikot mit Firmenlogo.“

Eine solche Spendenpartnerschaft abzulehnen, sei auf den ersten Blick vielleicht auch ohne Auflagen möglich, langfristig gesehen sei man jedoch gewiss kaum in der Lage, sich gegen bestimmte Praktiken ausgerechnet des Unternehmens zu positionieren, das einem das Überleben als Verein ermögliche.

Dass die Trainer der Abteilung Leichtathletik geschlossen ihre Arbeit niedergelegt haben, um ein deutliches Zeichen gegen die Fraport als Sposor zu demonstrieren, betrachtet man in der BI als traurige Folge einer belastenden Gesamtsituation, die durch die neue Landebahn entstanden sei. „Wir hoffen, dass nun der Dialog zwischen den Bürgern eröffnet wird“ sagt Carola Gottas und fügt hinzu: „Wir müssen uns in Zukunft alle gemeinsam damit befassen, wie unsere Vereine, Kindergärten und Schulen mit unser aller Hilfe gefördert werden können, ohne das Risiko einzugehen, dass wir uns von Fraport abhängig machen und in immer größerem Ausmaß schädigen lassen müssen, ohne uns dagegen wehren zu können.

Bedenkenswert ist vielleicht auch der Umstand, dass Fraport an lauten Maschinen mehr verdient. Die hier erhobenen Gebühren stünden eigentlich den vom Fluglärm betroffenen Stadtteilen und Gemeinden zu und könnten doch gut dazu verwendet werden, die örtlichen

Sportvereine und Einrichtungen für Kinder und Familien zu unterstützen.“

 

 

Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

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