Pressemitteilung vom 11.11.2014

 

BI Flörsheim-Hochheim fordert Konsequenzen aus Norah-Studie

 

Was viele Menschen, die hier leben, schon lange wissen und zahlreiche Mediziner seit Jahren erklären, ist nun amtlich: Fluglärm macht krank.

 

Kinder, die in der Nähe des Frankfurter Flughafens leben, können erst später lesen, haben häufiger Sprachstörungen und bekommen deutlich mehr Medikamente verschrieben, als Kinder in andern lärmärmeren Gebieten – das ist das traurige Ergebnis einer vom Land Hessen und Umwelthaus in Auftrag gegebenen Studie, die auch von der Fraport mitfinanziert wurde. Die Auswertungen der so genannten „Norah-Studie“, beziehen sich zunächst nur auf einen Teilbereich, nämlich die Auswirkungen auf Konzentration und Entwicklung von Grundschulkindern.

 

Die Bürgerinitiative Flörsheim- Hochheim missbilligt die Reaktion der Landesregierung, die öffentlich von einer „moderaten Abweichung“ spricht und fordert stattdessen zu unverzüglichem Handeln auf.

 

„Es ist ein Skandal, dass die Ergebnisse erst jetzt erst vorliegen und Fraport seit Jahren schon unbehelligt ihre Gewinne zu Lasten der Kinder in dieser Region einfährt.“, so Silke Bolender von der Bürgerinitiative. „Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf auf Seiten der Landesregierung. Hier geht es nicht um irgendetwas, hier geht es um unsere Kinder. Wir haben die berechtigte Sorge, dass der Fluglärm gravierende gesundheitliche Schäden verursacht, die momentan noch gar nicht absehbar sind. Wir wollen außerdem wissen, wie sich der Lärm auf andere, noch nicht untersuchte Bereiche auswirkt.“

 

Bis diese Fragen geklärt sind, fordert die Bürgerinitiative kurzfristige und vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Kinder: Solange alle Bahnen wie gehabt weiter in Betrieb sind und Flüge nicht reduziert werden, muss es neben einem passiven Schallschutz weitere Zugeständnisse geben, die die Situation der Kinder verbessern. Das könnten zum Beispiel die Bildung kleinerer Klassen oder das Angebot weiterer Förderstunden sein. Erste Schulen haben sich bereits an das Hessische Kultusministerium gewandt.

 

„Ziegel krachen auf Gehwege und Vorgärten, Kinder werden in ihrer gesunden Entwicklung gestört, ja offensichtlich regelrecht krank gemacht. Was muss eigentlich noch passieren, damit der wahnsinnige Ausbau des Frankfurter Flughafens endlich gestoppt wird?“, fragt Silke Bolender und verweist in diesem Zusammenhang auf die zusätzliche gesundheitliche Belastung durch Abgase, Gifte und Feinstäube.

 

„Besonders traurig finde ich, dass die Kinder – und wir sprechen hier von Grundschulkindern – ihre Lebensqualität als schlechter einstufen als Kinder in vergleichbar anderen Regionen“, sagt Silke Bolender. „Da wirkt die aktuelle Propaganda der Fraport besonders schamlos und zynisch.“

 

Die Bürgerinitiative appelliert an alle Eltern, sich für ihre Kinder einzusetzen und adäquate Voraussetzungen für deren gesunde Entwicklung einzufordern – über die Schulen, beim Hessischen Kultusministerium oder im Rahmen des Protests. Montagsdemos jeden Montag um 18 Uhr, oder am Samstag, den 22. November um 12 Uhr, jeweils im Terminal 1.

 

Zur Demonstration am Samstag, den 22.11. wird die Bürgerinitiative wieder einen Bus bereitstellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

https://www.greenpeace-magazin.de/von-lufthansa-0